Dämpfer vor Weihnachten

Ernüchterung nach dem Spiel auch bei Abwehr-Chef Manel Cirac.

Es war ein bitterer Abend. Nach dem überragenden Erfolg am vergangenen Wochenende gegen den TV Großwallstadt müssen die Handballer der SG Leutershausen zum Jahresabschluss eine 23:24-Niederlage bei der Bundesliga-Reserve der HSG Wetzlar hinnehmen. In der Sporthalle Dutenhofen kehrte am Samstagabend schnell Ernüchterung ein – die Euphorie ist nun erstmal kurzzeitig verflogen.
„Das war völlig unnötig. Wir haben Fehler gemacht, die ich von der Mannschaft überhaupt nicht kenne“, sagte Frank Schmitt. Der Trainer der Roten Teufel war enttäuscht über die Art und Weise, wie sich sein Team bei der jungen Mannschaft aus Hessen präsentierte: „Solange wir uns an die taktische Linie gehalten haben, war das gut. Wir haben aber so viele unerklärliche technische Fehler gemacht, dass wir es heute einfach nicht verdient gehabt hätten, zu gewinnen.“
Auch wenn die Roten Teufel immer wieder mit Hilfe des siebten Feldspielers – was in dieser Saison bisher eine echte Waffe war – versuchten, die sehr offensive Deckung der HSG zum umspielen, erlaubte man sich einfach zu viele Unkonzentriertheiten. Viele Pässe fanden keinen Abnehmer; es waren – kurz vor Weihnachten – Geschenke für die Grün-Weißen, die immer wieder den Ball ins verwaiste Leutershausener Tor beförderten. Es drückte das Selbstvertrauen der Roten Teufel.

„Völlig unnötig“: Trainer Frank Schmitt war enttäuscht.

Offensiv konnte Rechtsaußen Max Schmitt glänzen, er war mit sieben Toren bester Werfer der Roten Teufel. Auch ihm war die Enttäuschung nach der Niederlage ins Gesicht geschrieben: „Im Endeffekt haben wir zu viele freie Chancen vergeben und uns zu viele Unkonzentriertheiten erlaubt – das hat uns dann das Genick gebrochen.“
Denn auch wenn man insgesamt wahrlich keinen Sahnetag erwischte, hatte man bis zur Schlusssekunde die Chance, noch einen Punkt zu ergattern. Auch, weil der junge Jörn-Thore Döding im Tor einen guten Tag erwischte und seine Mannschaft mit starken Paraden in der Schlussphase noch im Spiel hielt. Für etwas Zählbares hat es aber bekanntlich nicht gereicht – man ließ auch in den entscheidenden Situationen wieder zu viele Möglichkeiten ungenutzt. Irgendwie sollte es an diesem Abend nicht sein – es war ein Dämpfer vor Weihnachten.
Leutershausen: Hübe, Döding – Schreiber, Bernhardt, Schwarz, Rolka 6, Stippel, Ruß 1, Cirac 1, Schmitt 7, Wagner 4, Seganfreddo, Mantek, Gerdon 1, Pauli 3/1.