Derby-Debakel in Oftersheim

Fassungslosigkeit nach dem Spiel in Schwetzingen. Die SG Leutershausen verliert deutlich. Foto: Steffen Hoffmann

Chance vertan! Die SG Leutershausen geht im Derby bei der HG Oftersheim/Schwetzingen unter und verliert nicht nur das Spiel mit 31:38, sondern auch die Chancen, die Aufstiegsrunde aus eigener Kraft zu erreichen. 

Es ist schwer in Worte auszudrücken, was am Samstagabend im entscheidenden Spiel für die SG Leutershausen passiert ist. Es war klar, dass die HG Oftersheim/Schwetzingen keine Laufkundschaft ist. Dass sie womöglich zu Unrecht auf dem letzten Platz stehen – oder eher standen. Dass ein Derby eigene Gesetze hat. Dass der Druck da ist. All das war dem Team von Trainer Marc Nagel vor dem Spiel bekannt. Aber: Man war sich auch der eigenen Stärken bewusst und der Leistung, die man abrufen kann. Trotz all dem, machte sich nach 60 Minuten Fassungslosigkeit breit unter den mitgereisten Zuschauern und auch im Team der SGL – während die HG Oftersheim/Schwetzingen den 38:31-Sieg feierte. 

Dabei kamen die Heisemer gut in die Partie – Nagel: “Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt bis 11:8, dann haben wir in der Abwehr nachgelassen.” Die Gastgeber kamen ran und glichen bis zur Pause sogar aus. Mit 14:14 ging es in die Kabine und auf der Tribüne machte sich erstes Unbehagen breit. “Wir haben wohl vergessen, dass hier 60 Minuten harte Arbeit vor uns liegen und nicht nur 30”, erklärt Kapitän Niklas Ruß, der nach dem Spiel sichtlich nach Worten für das Geschehene suchte, sie letztlich aber sehr deutlich fand: “In der Abwehr war von Anfang an nicht die Aggressivität da, die Torhüter haben uns auch nicht geholfen und vorne haben wir einen Haufen Bälle verballert, haben keine Bewegung in den Angriff bekommen.”

In Halbzeit zwei nimmt das Unglück seinen Lauf

Nach der Pause machte die HG es gut, spielte sicher nicht wie ein Tabellenschlusslicht und setzte den Lauf von vor der Halbzeit fort. Nach 45 Minuten führten die Gastgeber mit 27:19. In Zahlen: Nach der 12:9-Führung der SGL gab es aus Sicht der Roten Teufel von der Bergstraße einen Negativlauf von 7:18. Nimmt man das Ergebnis zwischen Minute 35 und 45 lautet es 2:10. Ruß: “Wir hatten uns viel vorgenommen, aber das müssen wir auch erstmal sacken lassen. So hat man sich die Aufstiegsrunde nicht verdient.” Und Mittelmann Teo Beganovic, der mit seiner Einwechslung noch ein paar gute Szenen hatte, ergänzt: “Es tut mir leid für die Zuschauer, die hier waren. Das war nicht das, was wir können.” Man habe die Vorgaben des Trainers nicht eingehalten und in so einem wichtigen Spiel eine schlechte Leistung gezeigt, so der Slowene weiter. Trainer Marc Nagel: “Im Moment ist es hart, klar. Da müssen wir durch.”

Der Auftritt der SG Leutershausen war enttäuschend. Foto: Steffen Hoffmann

Gründe gab es wohl einige für die Niederlage, wie Ruß auch angedeutet hat. Ein Punkt, den Trainer Nagel hervorhob, war das Fehlen von Lars Röller, der zwar zur Unterstützung da war, aber nicht einsatzbereit. “Man muss akzeptieren, dass Oftersheim sehr gut gespielt hat. Die Tore aus dem Rückraum, die gut ausgespielte Überzahl. Da hat man auch gemerkt, dass den Unterschied ein Lars Röller ausmachen kann. Es wird ein bisschen vergessen, wie wichtig er bei uns in der Abwehr und im Angriff ist”, so Nagel, was aber keine Entschuldigung sein soll. Ruß: “Ich glaube, wir hatten heute einen Kader, mit dem man – mit der richtigen Einstellung – gewinnen kann… oder sollte. Das haben wir nicht geschafft.”

Was nach der Niederlage bleibt…

So beginnt nun die Aufarbeitung des Spiels und gleichzeitig macht sich eine leise Hoffnung breit, dass Dansenberg am Dienstag in Horkheim vielleicht doch patzt, um eine weitere Chance zu bekommen, zu zeigen, dass diese Mannschaft mehr kann als das, was am Samstagabend in der Schwetzinger Nordstadthalle gezeigt wurde. Positiv: Die Fans der SG Leutershausen! Trotz Frust und bei jedem Spielstand feuerten die Zuschauer die Mannschaft an.

Tore der SG Leutershausen: Pauli 7/2, Schreiber 5, Ruß 4, Bitz 4, Beganovic 2, Bauer 2, Rolka 2, Stippel 2, Leibnitz 2, Schmitt 1