SGL glänzt in Groß-Bieberau

Man hatte sich gut eingestellt. Alles, was die MSG Groß-Bieberau am gestrigen Abend im Drittliga-Duell gegen die SG Leutershausen versuchte, wurde von den Roten Teufeln vereitelt. Chefcoach Frank Schmitt hatte seine Mannschaft gut vorbereitet und durfte sich deshalb auch zurecht über einen deutlichen 31:19-Auswärtssieg und zwei wichtige Punkte freuen, die sein Team mit auf den kurzen Heimweg nach Hirschberg nehmen durfte.

„Wir haben eine überragende Deckung gespielt, den Kampf angenommen und sind dann letztendlich ins Rollen gekommen“, sagte Schmitt nach dem Spiel: „Im Endeffekt war der Sieg sehr wichtig und verdient – ich bin sehr zufrieden.“ Schon vor dem Anpfiff in der Sporthalle am Wesner, die – wie so häufig bei einem Heimspiel der Falken – gut besucht war, hatte Leutershausens Cheftrainer angekündigt, dass auf seine Roten Teufel eine anspruchsvolle Aufgabe warten würde: „Wir müssen eine sehr gute Leistung abrufen, Groß-Bieberau hat sich im Laufe der vergangenen Monate stabilisiert.“

Die ersten Minuten waren geprägt von Nervosität. Groß-Bieberau wusste um die Stärke von Leutershausenes Rückraumschützen Hendrik Wagner, was zur Folge hatte, dass diese versuchten, ihn mittels einer extrem offensiven Deckung aus dem Spiel zu nehmen. Es klappte anfangs, in der zweiten Spielhälfte drehte dann aber Wagner richtig auf.

Weil aber Alexander Hübe im Tor der SGL einige Bälle entschärfen konnte, gab es in den ersten zehn Spielminuten keine Mannschaft, die sich einen großen Vorsprung herausspielen konnte: Am Ende kam er auf 14 Paraden. Kapitän Niklas Ruß bewies wieder einmal seine Sicherheit im Torabschluss und traf zu diesem Zeitpunkt vom Siebenmeterstrich zur 4:3-Auswärtsführung. Es war der Anfang eines Zwischenspurts.

Weil sich die Leutershausener Abwehr mit zunehmender Spieldauer weiter stabilisierte – drei Gegentore in der Anfangsviertelstunde -, konnten sich die Roten Teufel etwas absetzen. Philipp Jaeger leitete das Angriffsspiel geschickt, Maximilian Rolka fand immer wieder clever die Lücke in den Abwehrreihen der Gelben. Es machte einen ordentlichen und konzentrierten Eindruck, wie sich Leutershausen in der Anfangsphase präsentierte.

Ebenfalls erfreulich, dass die Mannschaft von vielen Fans begleitet wurde, die dafür sorgten, dass sich dieser Auftritt in der Fremde teilweise wie ein Heimspiel anfühlte. Die Trommeln und Rufe zur Unterstützung halfen: 10:6 führte man, als noch neun Minuten in der ersten Halbzeit zu spielen waren. Es lief glatt.

Der Erfolg basierte aber vor allem auf der Defensive. Man verschob gut, hatte das Offensivspiel der Falken nahezu zu jeder Zeit unter Kontrolle und konnte sich, falls sich doch ein Schütze durch die dichte Abwehr getankt hatte, auf den Routinier Hübe verlassen. Von Außen, dem Rückraum oder vom Kreis: Der 35-Jährige war präsent. Dementsprechend verdient war der Halbzeitstand, als Leutershausen mit einer 13:8-Führung in die Kabine gingen.

Auch wenn Leutershausen unmittelbar nach dem Seitenwechsel etwas mit der eigenen Chancenverwertung haderte, stand die Deckung weiterhin bombastisch. Manel Cirac dirigierte seine Nebenleute, eroberte die Bälle und leitete dadurch das Konterspiel der Roten Teufel ein. Weil die Falken in den ersten sieben Minuten der zweiten Hälfte nur ein mickriges Tor erzielen  konnten, schien die Begegnung beim zwischenzeitlichen 17:9 für Leutershausen früh entschieden. Man sollte sich nicht irren: Das Abwehr-Bollwerk der Roten war an diesem Tag für die Gelben nicht zu knacken.

Leutershausen: Hübe, Döding – Jaeger F. 1, Bernhardt, Schwarz, Rolka 4, Stippel 2, Jaeger P. 1, Ruß 9/6, Cirac 3, Wagner 6, Seganfreddo 2, Pauli 2, Gasser.