Eule wird Teufel: Meddeb kommt!

Yessine Meddeb spielt aktuell bei den Eulen und wechselt im Sommer an die Bergstraße. Foto: Steffen Hoffmann

Jetzt geht es Schlag auf Schlag. Während in dieser Saison aktuell drei Heimspiele in Folge stattfinden, kann die SG Leutershausen abseits des Spielfelds mit erfreulichen Nachrichten punkten. Bereits im Laufe der Woche wurde Mittelmann Tim Götz als Neuverpflichtung gemeldet. Nun folgt ein weiterer Neuzugang für die kommende Saison: Yessine Meddeb wechselt von den Eulen Ludwigshafen an die Bergstraße.

Der 21-Jährige, der bereits in Oftersheim und bei den Rhein-Neckar Löwen II spielte, freut sich auf die anstehende Aufgabe mit den Heisemern. “Ich denke, es tut mir ganz gut, Spielpraxis und Selbstvertrauen zu sammeln und dabei mit coolen Leuten in einem passenden Umfeld zu spielen”, erklärt Meddeb, der bei seinem aktuellen Verein kaum zum Einsatz kommt. Zuletzt gab es bereits ein Aufeinandertreffen mit seinen künftigen Teamkollegen. Meddeb stand für die mHSG Friesenheim-Hochdorf in der Staffel F der dritten Liga auf dem Feld. “Das war nicht mein bestes Spiel”, erinnert sich der Rückraumspieler.
Mark Wetzel, der Sportliche Leiter der SG Leutershausen, ging im Anschluss zu ihm und sagte, er solle sich “nicht so einen Kopf machen”. Bereits seit längerem besteht der Kontakt zwischen Wetzel und Meddeb, denn schon seit eineinhalb Jahren besteht reger Austausch.

Ein weiterer Draht zur SGL ist Linksaußen Jonathan Scholz. Meddeb: “Mit Johnny habe ich schon darüber gesprochen. Er war sicher ein Pluspunkt, der für die SG Leutershausen gesprochen hat. Aber nicht der einzige.” Vor allem der Trainer war ein Faktor. “Ich habe mit Marc Nagel schon früh gesprochen und über ihn auch nur Gutes gehört”, erzählt Meddeb. Das Team kennt er weitestgehend und ist mit dem ein oder anderen das Zusammenspiel schon gewohnt – wenn auch abseits der Platte. “Mit Gianni und Ditschi spiele ich öfters Fifa”, so der künftige Ludwigshafener BWL-Student, der immer noch auf die Herausforderung von Gianluca Pauli im Eins-gegen-Eins, im Handball eine der Stärken von Yessine Meddeb, auf der Konsole wartet.

Ob die Einladung folgt, bleibt abzuwarten, allerdings wird die SGL mit dem jungen Halbrechten eine Menge Spaß haben – Johnny Scholz: “Yessine ist ein sehr netter Typ. Seinem Alter entsprechend noch etwas unbekümmert und für fast jeden Spaß zu haben.” Eingefädelt hat Mark Wetzel den Deal mit dem U19-Vize-Weltmeister von 2019. “Yessine ist sicher ein Charakter, der im positiven Sinne seinen eigenen Kopf hat. Mir ist manchmal lieber, wenn wir einen Spieler haben, der auch mal aneckt und den wir ausbilden können”, so Wetzel, der in dem Wechsel auch ein Signal sieht. Wetzel: “Dass jetzt auch Yessine zu uns kommt, spricht für uns. Er ist in seinem Jahrgang sicher einer der besten in Deutschland, war Junioren-Nationalspieler, hat Bundesliga und Zweitliga-Erfahrung gesammelt.”

Allerdings hatte “Sheriff”, wie Meddeb auf der anderen Rheinseite genannt wird, in den vergangenen Jahren ähnlich viele Vereine wie Spitznamen bei den Eulen. “Auch wenn 3. Liga vielleicht nach einem Rückschritt klingt, ist es in unseren Augen ein Fortschritt für Yessine, da er hier endlich ankommen kann, um den nächsten Schritt zu gehen”, erklärt der Sportliche Leiter. Ganz ähnlich sieht es auch Meddeb: “Ich persönlich will wieder Spaß am Handball haben. Ich habe in Ludwigshafen viel gelernt, aber mir fehlt die Spielpraxis.” Da die aktuelle Runde noch läuft, wird Yessine Meddeb im Sommer zur SGL stoßen – und dann vermutlich auch einen neuen Spitznamen erhalten…