Hirschberg-Derby – SGL zu Gast in Saase

Es ist Derby-Zeit an der Bergstraße. Am Samstag ist die SG Leutershausen ab 20 Uhr zu Gast zu Gast bei der TVG Großsachsen. Die Sachsenhalle ist ausverkauft.

Seit September 2019 mussten die Fans der SG Leutershausen und der TVG Großsachsen auf das nächste Aufeinandertreffen warten. Die Corona-Pandemie sorgte dafür, dass gleich drei Hirschberg-Derbys ausfielen. Umso größer ist die Vorfreude nun und die Spannung steigt wenige Stunden vor dem Anpfiff. Wer gewinnt? Welche Geschichten schreibt das Derby dieses Mal?

Die Ausgangslage beider Teams ist ungefähr so unterschiedlich wie die Emotionen, die bei der Erinnerung an das letzte Derby hochkommen. Vor zwei Jahren führten die Saasemer und sahen wie der sichere Sieger aus – bis Henrik Wagner kam. Der Rückraumspieler, der inzwischen bei den Eulen Ludwigshafen spielt, zimmerte mit der letzten Aktion des Spiels den Ball zum Ausgleich ins Tor. Die Folge: Ekstase auf der einen, Enttäuschung auf der anderen Seite.

Hirschberg-Derby: Ausgangssituation und Erwartungshaltung

Das Hirschberg-Derby hat viele solcher Geschichten geschrieben. Der Ausgang ist auch dieses Mal offen. “Wir haben natürlich das Ziel in Großsachsen zu gewinnen”, erklärt Mark Wetzel, der Sportliche Leiter der SGL im vereinseigenen Videoformat Teufel Talk dennoch. Nach der Heimpleite gegen mHSG Friesenheim-Hochdorf (29:32) am vergangenen Samstag, steht Wiedergutmachung auf dem Plan. Im Vergleich zur TVG hat die SG Leutershausen immerhin das erste Spiel bereits gewonnen (26:23 bei der TGS Pforzheim). Die Gastgeber stehen unter Druck, brauchen die ersten Punkte in dieser Saison. Nach zwei deutlichen Niederlagen zum Auftakt gegen die SG Pforzheim/Eutingen (23:31) und Dansenberg (23:34) hofft man in Saase nun auf die eigenen Gesetze des Derbys. “Wir wollen 60 Minuten dagegenhalten und alles in die Waagschale werfen, was wir haben. Wir gehen sicher als Außenseiter ins Rennen, das waren wir beim letzten Derby allerdings auch”, so Tom Zahn, der Sportliche Leiter von Großsachsen, im Teufel Talk.

Geht man nach der Ausgangssituation, so dürfte die SG Leutershausen als Favorit die Reise in das knapp zwei Kilometer entfernte Großsachsen antreten. Auch wenn spielerisch noch nicht alles rund läuft, spricht schon die Personallage dafür. Bis auf Neuzugang Jonathan Scholz (Hand gebrochen) und Maximilian Rolka (krank) sind alle Spieler fit. Trainer Marc Nagel kann aus dem Vollen schöpfen, während die Nachbarn Verletzungssorgen plagen. Aber die Personalsituation hat noch kein Derby entschieden. “Wir freuen uns auf das Derby. Aber es ist völlig klar, dass wir eine Großsachsener Mannschaft erleben werden, die nicht mit den ersten beiden Spielen zu vergleichen ist”, erklärt SGL-Coach Marc Nagel.

TVG-Spieler Schüler auffällig, Ulle mit Derby-Debüt für SGL

Vorsicht ist also geboten bei den Roten Teufeln von der Bergstraße. Vor allem ein Spieler ist bislang aufgefallen – Nagel: “Bei Großsachsen ist sicher Mika Schüler der Spieler der ersten beiden Spieltage ” Einige Geschichten hat das Derby bereits vor dem Spiel parat. So gibt es mehrere Akteure, die zuvor auf der jeweils anderen Ortsseite spielten. Moritz Mangold und Domenik Seganfreddo auf Seiten Großsachsens und Philipp Ulrich, der sogar den direkten Wechsel im Sommer vollzogen hat, für die SGL. Ulrich: “Ich freue mich sehr auf die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Das letzte Derby, bei dem ich auf der Platte stand, habe ich noch im Trikot von Großsachsen gewonnen.” Zudem sieht “Ulle” in diesem Derby eine Besonderheit: “Es sind viele Spieler dabei, für die es das erste Derby ist. Das wird interessant.”

Trotz des brisanten Wechsels, der von allen Seiten fair und offen behandelt wurde, hofft nicht nur Ulrich auf die richtige Reaktion beider Fanlager, sondern auch Tom Zahn: “Dass es in der Halle kocht, ist bei einem Derby normal, aber dass ein Spieler die ganze Zeit ausgepfiffen oder unter der Gürtellinie beleidigt wird, geht gar nicht. Ich gehe davon aus, dass sich alle Fans fair verhalten.”

TVG Großsachsen gegen SG Leutershausen – mehr Derby geht nicht. Und die dritte Handball-Liga wird gespannt auf Hirschberg an der Bergstraße schauen. Denn in der wunderschönen Gemeinde hängt am Samstag ab 20 Uhr für knapp eine Stunde der Haussegen schief – im sportlichen Sinne.

Übrigens: Im Teufel Talk vor dem Derby sind beide Sportlichen Leiter zu Gast und sprechen über das Derby, ihre eigenen Erfahrungen und auch über das Thema “Fusion”.