Nur das Ergebnis stimmt


Frank Schmitt (51) atmete erst einmal tief durch. Der Trainer der SG Leutershausen hatte einen Abend erlebt, an dem einige Dinge passiert waren, die er erst einmal verarbeiten musste. Seine Mannschaft schaffte es, beim Tabellenschlusslicht, dem TV Erlangen-Bruck, eine sehr schwache Saisonleistung hinzulegen und die Begegnung trotzdem mit 31:30 für sich zu entscheiden. Linksaußen Gianluca Pauli war es, der gut 20 Sekunden vor dem Spielende mit seinem achten Treffer dafür sorgte, dass Leutershausen zwei Punkte mit auf die Heimfahrt nehmen durfte, die man eigentlich so richtig gar nicht verdient hatte. Es war kein Spiel für schwache Nerven.

„Eigentlich hätten wir niemals gewinnen dürfen“, sagte Schmitt, der an diesem Abend in keinem Bereich mit seiner Mannschaft zufrieden war: „Die Chancenverwertung war katastrophal.“ Man habe sich, so der Übungsleiter, zwar immer wieder sehr gute Möglichkeiten herausgespielt – gerade in den ersten 30 Minuten -, sei mit diesen aber leichtfertig, unkonzentriert und verschwenderisch umgegangen. Weil der Aufsteiger aus Mittelfranken diese Geschenke dankend annahm, konnten sich die Roten Teufel nie absetzen, man stand sich schlicht selbst im Weg.

Dadurch, dass Hendrik Wagner in der Anfangsphase wieder einmal seine Torgefährlichkeit unter Beweis stellen konnte, baute Erlangen in der Defensive um und deckte den Leutershausener Rückraumspieler in Manndeckung. „Dann haben wir mit dem siebten Feldspieler gespielt und das eigentlich auch sehr gut gemacht“, sagte Schmitt: „Nur dann haben wir eben wieder alles verworfen.“

Nach dem Seitenwechsel wurde es für Leutershausen richtig brenzlig. Erlangen zog davon, führte teilweise mit vier Toren Differenz. „Wenn ich in diesem Spiel etwas Positives finden müsste, dann wäre das, dass wir uns noch einmal zurückgekämpft haben“, sagte Schmitt. Schließlich wurde diese Aufgabe nicht leichter und die Personalsorgen der Roten Teufel nicht geringer: Stammtorhüter Alexander Hübe hatte sich unter der Woche die Leiste gezerrt und konnte an diesem Tag nicht einmal spielen, dafür rückte Benjamin Gärtner in den Kader. Weil auch Ernst Mantek noch nicht wieder eingreifen konnte und zudem Mittelmann Philipp Jaeger verletzt fehlte, wirkt nun der nächste Schock noch extremer: In der zweiten Spielhälfte blieb Maximilian Rolka nach einer Offensivaktion mit schmerzverzehrtem Gesicht liegen wurde mit einer Knieverletzung vom Feld getragen. Eine genaue Diagnose steht noch aus. Schmitt: „Max wird wohl lange fehlen. Es ist unglaublich bitter und passte zu diesem Spiel – langsam gehen mir wirklich die Rückraumspieler aus.“

Der Leutershausener Trainer ist nun erst einmal glücklich darüber, dass am kommenden Wochenende kein Spiel ansteht und sich in diesen Tagen vielleicht der ein oder andere Spieler wieder einsatzbereit zurückmeldet. Einen positiven Aspekt hatte dieser bittere Abend doch noch: Weil die Mannschaften in der Tabelle der 3. Liga Ost aktuell so eng beieinander stehen und alle Konkurrenten gepatzt haben, ist die SGL mit diesem Sieg vom siebten auf den dritten Platz (!) vorgerückt. Um die Euphorie zu bremsen muss man aber dazu sagen, dass aktuell der Tabellenneunte nur zwei Punkte weniger als die Roten Teufel verbucht hat.

Am 9. März kommt dann die SG Nußloch zum nächsten Heimspiel in die Heinrich-Beck-Halle. Karten gibt es ab sofort in der Geschäftsstelle.

TV Erlangen-Bruck – SG Leutershausen 30:31 (15:16): Döding, Gärtner – Jaeger F. 6, Bernhardt, Schwarz, Rolka 1, Stippel 1, Ruß 1, Cirac 4, Schwechheimer, Gasser 1, Wagner 7,  Seganfreddo 2, Pauli 8/4.