Im zweiten Heimspiel nachlegen

Konnte von den TVG-Spielern im Derby kaum gestoppt werden: Sven Schreiber. Foto: Steffen Hoffmann

Die Mannschaftsbesprechung hält Frank Schmitt schon noch selbst ab. Da gibt es keinen Zweifel. „Wenn wir uns auf den nächsten Gegner vorbereiten, dann werde ich sicherlich mit Sven sprechen – aber nur kurz“, sagt der Übungsleiter der SG Leutershausen. Mit Sven ist Sven Schreiber gemeint. Der Rückraumspieler war vor der Saison neu vom Ligakonkurrenten TV Gelnhausen – gegen den man am Freitagabend um 20 Uhr in der Heinrich-Beck-Halle antritt – zu den Roten Teufeln gekommen und erlebte somit sein erstes Hirschberg-Derby am vergangenen Wochenende. „Ich freue mich schon jetzt auf mehr“, sagte der großgewachsene Shooter, der beim 26:26-Unentschieden in der Sachsenhalle sechs Tore beisteuern konnte und sich – so wirkte es von außen – von der hitzigen Atmosphäre aber mal gar nicht beeindrucken ließ.

„Man hat gesehen, dass Sven so langsam aber sicher in Leutershausen angekommen ist“, sagt Schmitt: „In Großsachsen hat er sehr stark gespielt. Natürlich wird die Begegnung gegen Gelnhausen für ihn besonders. Ich bin mir sicher, dass er eine gute Leistung zeigen wird; und wenn nicht, dann haben wir einen breiten Kader, der das abfangen wird.“ Was Gelnhausen vor allem auszeichnet, ist das Tempospiel nach vorne. Schmitt: „Damit hatten wir vergangene Runde Probleme. Wir müssen schauen, dass wir die erste und zweite Welle verhindern können.“

Für Schreiber ist es das Duell mit der alten Liebe. Er stammt aus der Nähe von Frankfurt, studiert aktuell noch Mathematik und spielte für den TV Gelnhausen – seine erste Drittliga-Station – fünf Jahre. „Er ist wirklich eine Rakete, ein super Spieler. Das hat Sven in den vergangenen Jahren in der Dritten Liga bewiesen“, sagt Mark Wetzel, Sportlicher Leiter der SGL: „Wenn man weiß, dass er von vielen Vereinen umworben wurde, dann freut es uns umso mehr, dass er sich für uns entschieden hat.“

Die Gäste aus Gelnhausen haben nach bisher vier Spielen ein ausgeglichenes Punktekonto. Einer Auftaktniederlage bei der HG Oftersheim/Schwetzingen folgte ein furioser Heimsieg gegen Ligafavoriten Großwallstadt; man verlor deutlich (19:28) bei der Bundesliga-Reserve der HSG Wetzlar und entschied zuletzt eine Zitterpartie gegen den TV Kirchzell für sich. Es ist bisher ein Auf und Ab, bei dem man noch auf die ersten Auswärtspunkte der Saison wartet.

„Gegen Gelnhausen haben wir vergangene Saison einmal mit einem Tor verloren und einmal Unentschieden gespielt“, erinnert sich Schmitt: „Das wird auch diesmal wieder eine enge Kiste. Es gibt in dieser Liga einfach keine Gegner, die man im Vorbeigehen schlagen kann – für uns ist aber ganz klar das Ziel, diese zwei Heimpunkte zu holen.“ Schließlich will man die Heinrich-Beck-Halle zu einer Festung machen und dort so lange wie möglich ungeschlagen bleiben. Ob Rückraumspieler Lucas Gerdon spielen kann, ist weiter fraglich. Sven Schreiber wird dafür sicher mithelfen.

 

 

Stimmen vor dem Spiel

Niklas Ruß

 

 

„Ich denke, dass wir mit ein bisschen Abstand zufrieden sind mit der aktuellen Punktausbeute. Das Auftaktprogramm war nicht ganz einfach. Wir wollen und müssen jetzt aber gegen Gelnhausen nachlegen. Unser Ziel ist es, gerade zuhause wieder eine Serie zu starten und möglichst lange ungeschlagen zu bleiben. Da wollen wir am Freitag den nächsten Schritt machen. Das wird nicht einfach, weil Gelnhausen  ein unglaublich gutes Tempospiel hat – das wird für uns die Hauptaufgabe sein, dieses in den Griff zu bekommen. Wenn wir das schaffen, dann haben wir sehr gute Chancen, am Freitag zwei Punkte zu holen.“

Alex Hübe

 

 

 

„Da kommt richtig Tempo auf uns zu. Man muss wirklich sagen, dass die Spiele gegen Gelnhausen schon immer sehr belastend sind. Sie stellen eine gute Deckung mit einem guten Torhüter dahinter. Man muss selbst sehr lange für ein Tor arbeiten, im Gegenzug ist Gelnhausen nach einem Gegentreffer blitzschnell wieder im Angriff. Sie halten über die gesamte Dauer das Tempo hoch, man muss 60 Minuten im Kopf voll da sein.“

 

 

Max Schmitt

 

 

„Neben dem schnellen Spiel müssen wir vor allem auch auf die Kreisläufer aufpassen. Das macht Gelnhausen wirklich gut, wir müssen hellwach sein und die Anspiele verhindern. Unser zweites Heimspiel wollen wir natürlich gewinnen, das geht nur, wenn wir eine stabile Abwehr stellen, dadurch ins Spiel finden und vorne unsere Chancen konsequent nutzen.“ – Max Schmitt

 

 

 

Freitag, 20 Uhr: SG Leutershausen – TV Gelnhausen, Heinrich-Beck-Halle.