Große Vorfreude auf Nußloch

Will sich vor dem Duell gegen Nußloch nicht auf einen Favoriten festlegen: SGL-Coach Frank Schmitt. 

Nachdem sich mit Holger Löhr ein ehemaliger Roter Teufel mit der HG Oftersheim/Schwetzingen ohne Punkte aus der Heinrich-Beck-Halle verabschieden musste, darf die SG Leutershausen am Samstagabend um 19 Uhr den nächsten Ex-„Heisemer“ auf der Gästebank begrüßen. Mit Marc Nagel kommt der Vorgänger von SGL-Coach Frank Schmitt erstmals zurück an seine alte Wirkungsstätte. Hier hat der ehemalige Nationalspieler lange Jahre erfolgreich gearbeitet, den Aufstieg in die 2. Liga geschafft und vielen Talenten den Sprung ins Handball-Oberhaus geebnet. Für Nagel, der seit dieser Saison die SG Nußloch trainiert, wird es ein ganz besonderes Spiel. Geschenke in Form von Punkten darf er bei seiner Rückkehr aber nicht erwarten.

„Wenn man die Einzelspieler betrachtet, dann geht Nußloch schon als Favorit in dieses Duell“, sagt Mark Wetzel, der Sportliche Leiter der Roten Teufel. Der ehemalige Außenspieler hat selbst noch unter Nagel gespielt und kennt den Übungsleiter deshalb bestens: „Generell ist das ja auch das Schöne an den Derbys. Man trifft alte Bekannte wieder und kann sich gegenseitig auf dem Spielfeld miteinander messen.“ Wetzel selbst lief ein halbes Jahr in Nußloch auf und erreichte mit der SGN sogar den Aufstieg in die 3. Liga.

„Das ist ein 50:50-Spiel, bei dem die Tagesform entscheiden wird“, sagt auch Schmitt, der aktuelle Trainer der Roten Teufel: „Es wird auf Kleinigkeiten ankommen, die Karten werden wieder neu gemischt. Das sind doch die Duelle, warum man als Handballer tagtäglich hart trainiert.“

Seit dieser Saison steht in Nußloch auch Moritz Mangold, der vor drei Jahren ebenfalls noch für die Roten Teufel spielte, im Tor. Nachdem er Leutershausen in Richtung Essen verließ und dort in der 2. Bundesliga spielte, zog es den Schlussmann nun wieder in die Metropolregion. Außerdem haben Jochen Geppert, Simon Kuch und die beiden Teammanager Philipp Müller und Sebastian Körner früher das SGL-Trikot getragen.

Es wird also ein ganz besonderes Spiel; auch, weil im Kader der SG Leutershausen einige Akteure stehen, die eine Nußlocher Vergangenheit haben. Noch vor der aktuellen Saison wechselten Rückraumspieler Lucas Gerdon und Rechtsaußen Max Schmitt an die Bergstraße, außerdem spielten Gianluca Pauli und Ernst Mantek noch vor einigen Jahren für die Blauen.

„Mit unseren tollen Fans im Rücken wollen wir natürlich weiterhin zuhause ungeschlagen bleiben“, sagt Linksaußen Pauli vor dem Duell. Er ist aktuell in glänzender Verfassung, hat er doch am vergangenen Wochenende beim Derbysieg gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen zehn Tore erzielt. Auf dem Weg zurück zu alter Stärke ist Maximilian Rolka. Er sagte im Teufel Talk, dem neuen Videoformat der SGL: „Nach den letzten Spielen sind wir sehr selbstbewusst und jeder weiß, was er zu tun hat. Klar ist aber, dass mit Nußloch ein echter Top-Konkurrent nach Leutershausen kommt.“

Auch beim Blick auf die Tabelle ist leicht zu erkennen, dass es sich am Samstag um das absolute Spitzenspiel der 3. Liga Mitte handelt. Zwar stehen die Roten Teufel mit drei Minuspunkten auf dem ersten Rang, Nußloch – die mit dem ehemaligen Nationalspieler Christian Zeitz eine richtige Waffe im Rückraum haben – könnte sich mit einem Erfolg auf den ersten Platz schieben.

Dass die Mannschaft von Marc Nagel langsam aber sicher ins Rollen kommt, bewies sie am vergangenen Wochenende, als sie den TVG Großsachsen im Derby deutlich mit 35:24 aus der Olympiahalle schoss. Vor allem Rückraumspieler Kevin Bitz, der der SGL schon im vergangenen Jahr große Probleme bereitet hatte, schoss sich warm und traf neunmal. Ihn sollte die Teufel-Defensive also besser in den Griff bekommen.

 

Stimmen vor dem Spiel

 

„Natürlich freue ich mich auf das Spiel gegen meinen alten Verein. Mit vielen Spielern bin ich gut befreundet, das macht das Duell nochmal besonderer. Nußloch ist eine sehr starke Mannschaft, deren klares Ziel der Aufstieg ist. Wenn wir uns nochmal steigern können und von Anfang an präsent auf dem Feld sind, dann kann alles passieren. Wir werden eine volle Halle haben und gemeinsam mit den Fans alles geben, um das Spiel für uns zu entscheiden. Wir wollen die Tabellenführung halten.“ – Max Schmitt

 

„Ich denke die Chancen stehen 51:49 für uns. Derbys schreiben immer eigene Gesetze, wir haben das Glück, vor heimischem Publikum spielen zu dürfen. Das könnte eventuell den Unterschied machen. Bei Nußloch überragen natürlich die beiden Bitz-Brüder und Christian Zeitz. Wir haben aber keinen Grund, uns zu verstecken – in der Breite sind wir qualitativ besser als die SGN besetzt. Das wird ein Spiel auf Augenhöhe, bei dem letztendlich auch entscheidend sein wird, wer seine Emotionen besser in den Griff bekommt.“ – Lucas Gerdon

 

 

„Natürlich sind Spiele gegen Nußloch nochmal ganz anders. Gerade, wenn man so lange für diesen Verein gespielt hat. Beide Klubs haben einen guten Lauf und sind in guter Verfassung, da wird die Tagesform entscheiden. Wir freuen uns einfach auf das Duell und wollen an dem Tag das bestmögliche Ergebnis herausholen.“ – Ernst Mantek

 

 

Samstag, 19 Uhr: SG Leutershausen – SG Nußloch.