Glanzlose zwei Punkte

Es gab am Ende dann doch viel zu feiern: Die SGL besiegte Kirchzell verdient. Foto: Steffen Hoffmann

Ohne Glanz, dafür Kampf. Die Drittliga-Handballer der SG Leutershausen haben das erste Heimspiel im Kalenderjahr 2020 mit 29:22 gewonnen, konnten – und mussten – dabei aber nicht glänzen. Aufsteiger TV Kirchzell, der sich tapfer schlug aber dennoch weiter auf die ersten Punkte des Jahres warten muss, präsentierte sich am Samstagabend stärker als noch im Hinspiel, als man deutlich mit zehn Toren in eigener Halle verlor und keine große Chance hatte, die Begegnung für sich zu entscheiden. Diesmal zog die SGL erst in der Schlussviertelstunde weg – es reichte, um die wichtigen zwei Punkte zu verbuchen. Glanzvoll war es nicht, musste es aber auch nicht sein.
„Das war definitiv nicht einfach“, sagte Frank Schmitt. Der Trainer der SGL bemerkte, dass es immer nicht leicht sei, nach einer Pause zurück in den Rhythmus zu finden: „Kirchzell hat es uns extrem schwer gemacht. Sie haben ordentlich gedeckt und kämpferisch gespielt. Vielleicht hat der letzte Funke bei uns gefehlt.“

Wieder acht Tore: Gianluca Pauli. Foto: Steffen Hoffmann

Der Start, den die Roten Teufel erwischten, konnte sich aber sehen lassen. Wenn man so die ersten fünf Minuten dieser Begegnung, die im Vorfeld einen klaren Favoriten hatte, betrachtete, dann hätte man durchaus den Eindruck bekommen können, dass die Gäste aus Kirchzell auch diesmal komplett chancenlos nach Hause fahren würden. Doch es täuschte. Zwar begannen die Roten Teufel die erste Begegnung im neuen Kalenderjahr so, wie man sich auch bereits 2019 in der Heinrich-Beck-Halle präsentiert hatte, nämlich mit einer stabilen Abwehr, einem guten Torhüter und dem dazu passenden pfeilschnellen Spiel nach vorne. Dennoch häuften sich im Angriff die Fehler.
Der TV Kirchzell, der vor dieser Saison in die Dritte Liga aufgestiegen war, hatte ebenfalls große Probleme in der Offensive und tat sich extrem schwer, gegen die gut organisierte SGL-Deckung, die ohne den verletzten Abwehrchef Manel Cirac auskommen musste, Tore zu erzielen. Trainer Schmitt störte das nicht – er sah, dass seine Mannschaft beim Stand von 13:10  die Treppen, die zu den Kabinen führen, hinunter stiefelten. Insgesamt kassierte man nur 22 Gegentore. Ein guter Wert.
„Das war ein unangenehmer Gegner“, sagte auch der Kapitän. Niklas Ruß, der das Spiel auf der Mitte lenkte, war dennoch zufrieden, wie sich die Begegnung  noch entwickelte: „Ich finde, wir haben es dann später gut gelöst.“
So richtig absetzen konnte man sich aber auch unmittelbar nach dem Seitenwechsel nicht. Yannick Stippel wirbelte in der mit 500 Zuschauern gefüllten Heinrich-Beck-Halle zwar am Kreis und öffnete seinen Mitspielern wertvolle Lücken, die Hessen fanden im Angriff aber immer wieder die passende Antwort.
Eine Viertelstunde vor dem Spielende war es dann soweit. Der wieselflinke Linksaußen Gianluca Pauli, der mit acht Toren wie schon im Hinspiel bester Werfer war, verwandelte einen Tempogegenstoß mit einem eleganten Leger – der Vorsprung betrug nun fünf Tore. Es war die endgültige Entscheidung dieser zähen Partie, die mit einem letztendlich ungefährdeten Heimsieg endete.
Schmitts Fazit: „Letztendlich kann ich aber zufrieden sein. Da ist aber sicher noch Steigerungspotenzial.“
Leutershausen: Hübe, Döding – Schreiber 4, Bernhardt, Muth, Rolka 4, Stippel 2, Schwarz, Ruß 1, Schmitt 4, Wagner 5, Seganfreddo, Mantek, Gerdon 1, Pauli 8.