Eine Reaktion zeigen

Konnte überhaupt nicht zufrieden sein: Frank Schmitt in der Dresdner BallsportArena. Foto: Steffen Hoffmann

Die Stimmung war zurecht schlecht. Weil die Handballer der SG Leutershausen in der wunderschönen Stadt Dresden zu keiner Minute zu ihrem Leistungsvermögen fanden und völlig unnötig – aber zurecht – mit 33:34 bei der Zweitliga-Reserve des HC Elbflorenz II verloren, mussten die Roten Teufel in der Spitzengruppe der 3. Liga Mitte einen großen Dämpfer einstecken. Ohne Zugriff in der Abwehr, ohne Ideen im Angriff und ohne die nötige Einstellung generell ist es nicht möglich, ein Duell in dieser ausgeglichenen Spielklasse zu gewinnen. Auch nicht beim Tabellenvorletzten – da waren sich im Nachhinein alle Beteiligten einig.
„Ich glaube nicht, dass uns so etwas nochmal passiert“, sagte Frank Schmitt. Dem Trainer der Roten Teufel haben die Emotionen gefehlt, der letzte Zug, der Körperkontakt in der Abwehr: „Da haben wir relativ deutlich drüber gesprochen. Wir haben so ziemlich alles zugelassen.“ Dass der Blick nun aber nach vorne gehen muss, weiß nicht nur der Coach, sondern auch sein Stammtorhüter: „Wir müssen jetzt unsere Lehren daraus ziehen, wir wissen, dass so etwas nicht mehr vorkommen sollte“, sagte Routinier Alexander Hübe: „Nun wollen wir im Spiel gegen den Northeimer HC ein anderes Gesicht und vor den eigenen Fans eine Reaktion zeigen. Das war ein Ausrutscher.“ Die Vorzeichen stehen gut, schließlich wurde die SG Leutershausen in eigener Halle in dieser Saison erst einmal bezwungen – das war im jüngsten Heimspiel gegen die Nachbarn der SG Nußloch, als man den Ausgleichstreffer in letzter Sekunde knapp verpasste. Auch wenn man damals verlor, präsentierte man sich zuhause immer vorbildlich, schmiss sich in jeden Zweikampf und bot den Zuschauern in der Halle ein tolles Handballerlebnis. Das will man auch am Sonntagnachmittag, wenn man zu ungewohnter Zeit den Northeimer HC um 17 Uhr in der Heinrich-Beck-Halle empfängt, fortsetzen.

Gerade in der Abwehr müssen sich die Roten Teufel steigern. Foto: Steffen Hoffmann

„Auch wenn der Rückschlag jetzt extrem ärgerlich war, hat er uns gezeigt, dass Verlieren eben auch dazu gehört“, sagt Schmitt: „Wenn wir gegen Northeim ebenfalls keine 100 Prozent bringen, dann wird es auch gegen sie extrem schwer.“ Im Tableau ist man durch den Dresden-Dämpfer erstmal abgerutscht. Die Ausbeute von 17:7-Punkten liest sich zwar weiterhin gut, mittlerweile stehen aber wieder vier Mannschaften vor den Jungs von der Bergstraße. Die Gäste haben zur Zeit ganz andere Probleme: Dreht man die Plus- und Minuspunkte geschwind um, erhält man die Bilanz des Northeimer HC. Mit 7:17-Zählern müssen sich die Niedersachsen, die noch in der vergangenen Saison in der Weststaffel der 3. Liga antraten, aktuell mit dem vorletzten Tabellenplatz anfreunden. Im vergangenen Jahr landete man zum Saisonende auf dem fünften Rang. In der laufenden Spielzeit konnte man bisher lediglich gegen den TVG Großsachsen und Schlusslicht HSC Bad Neustadt gewinnen, dafür erkämpfte man sich drei Unentschieden gegen Kirchzell, Baunatal und Gelnhausen – zwei davon an den vergangenen beiden Spieltagen – der Northeimer HC ist also seit zwei Begegnungen ungeschlagen. Schmitt: „Sie haben zuletzt gute Ergebnisse erzielt. In dieser Liga gewinnt man kein Spiel im Vorbeigehen. Sie werden uns auch Probleme bereiten, wenn wir es zulassen.“
Ändern an der Ausgangslage tut dies aber nichts. Die Roten Teufel gehen als hoher Favorit in das Heimspiel – die Gelben, das Team von Coach Carsten Barnkothe, sind in der Heinrich-Beck-Halle krasser Außenseiter. Doch Favorit auf dem Papier waren die Roten Teufel auch in Dresden. Um ein ähnliches Ende zu verhindern, sollte man diesmal konzentrierter zu Werke gehen…
Sonntag, 17 Uhr: SG Leutershausen – Northeimer HC.