„Ein verschworener Haufen“

Mark Wetzel, Sportlicher Leiter der SG Leutershausen, spricht im Interview über die Saison, die Neuzugänge und seine persönlichen Highlights.

 

Mark Wetzel, wie fällt Ihr Saison-Fazit aus, auch wenn die letzte Begegnung noch gespielt werden muss?

Grundsätzlich können wir sehr zufrieden sein. Zum Saisonende war das Verletzungspech schon extrem, aber wir haben eigentlich nie gejammert. Wenn man mal sieht, wer uns alles über mehrere Spiele gefehlt hat, dann ist das schon heftig. Niklas Ruß, Max Rolka, Alexander Hübe, Felix Jaeger, Philipp Jaeger und Manel Cirac – sie alle sind zeitweise ausgefallen, manche auch zeitgleich. Das ist eigentlich Wahnsinn. Wir haben das aber meist durch den Teamgeist ausgeglichen, die Leistung ist also umso höher zu bewerten.

 

Das heißt, der Umbruch mit dem neuen Trainer Frank Schmitt ist positiv verlaufen?

Absolut. Die Mannschaft ist ein verschworener Haufen. Frank hat es geschafft, dass das Team auch außerhalb des Feldes zusammengewachsen ist. Auch die taktische Variante mit dem siebten Feldspieler hat er durchgesetzt und die Mannschaft hat diese angenommen. Ich weiß noch, dass wir dafür am Anfang belächelt wurden, inzwischen haben auch andere Teams gemerkt, dass man damit erfolgreich sein kann. Wenn wir das Verletzungspech nicht gehabt hätten, wären wir, glaube ich, noch einmal ein Stück näher an Nußloch rangekommen.

 

Was hat die SG Leutershausen in dieser Runde ausgezeichnet?

Neben dem Teamgeist war es auf jeden Fall die starke Abwehr. Lange Zeit hatten wir eines der besten Torverhältnisse der Liga. Die Spiele, die wir gewonnen haben, waren meist recht deutlich. Und wenn wir verloren haben, war es meist knapp.

 

Mit Gianluca Pauli, Hendrik Wagner, Dominic Seganfreddo und Philipp Bernhardt kamen vier neue Spieler. Zufrieden?

Definitiv. Dominic Seganfreddo hat einfach eine überragende Hinrunde gespielt und dann zur Rückrunde leider ein bisschen nachgelassen. Philipp Bernhardt musste sich zunächst an das Tempo gewöhnen, macht in der Abwehr – und auch, wenn er vorne gebraucht wird – inzwischen einen super Job. Über Hendrik Wagner muss man nicht viel sagen. Was er in seinem ersten Drittliga-Jahr geleistet hat, ist unglaublich. Er muss sich weiterhin die Würfe nehmen und noch dazu lernen, aber er hat auch auf die Zähne gebissen, wenn er gebraucht wurde. Gianluca Pauli hat natürlich von der Verletzung von Niklas Ruß profitiert, er hat die Gunst der Stunde genutzt und sich in den Vordergrund gespielt. Gianluca hat eine hervorragende Quote und ist auch außerhalb des Feldes für die Mannschaft eine ganz wichtige Stütze.

 

Kam etwas unerwartet?

Naja, ich wusste zwar, was er drauf hat, aber Yannick Stippel hat in der Rückrunde trotzdem überrascht. Er setzt nun das um, was wir von ihm erwarten. Dass er das Talent und Potential hat, ein sehr guter Drittliga-Kreisläufer zu werden, ist uns bewusst. Es freut mich extrem für ihn.

 

Die Saison hat 30 Spiele. Welche bleiben besonders in Erinnerung?

Also ich habe wirklich nicht gedacht, dass wir gegen Schwetzingen noch einen Zehn-Tore-Rückstand aufholen können. Das hatte ich selbst noch nicht erlebt. Generell waren die Derbys besonders. Neben den Siegen gegen Großsachsen und Nußloch hat mich auch beeindruckt, wie wir beispielsweise Nieder-Roden zuhause besiegt haben. Insgesamt sprechen die Resultate für die Moral der Mannschaft.

 

Mit Konstantin Gasser, Felix Jaeger und Marvin Karpstein verlassen drei Spieler die Mannschaft. Max Schmitt und Lucas Gerdon (beide Nußloch) kommen für die nächste Saison. Was kann man von ihnen erwarten?

Max Schmitt hat in den vergangenen Spielen für Nußloch bewiesen, dass er ein sehr guter Außenspieler ist und wird sich sehr gut mit Dominic Seganfreddo ergänzen. Mit Lucas Gerdon bekommen wir einen variablen Rückraumspieler, der zuletzt eine schwere Zeit hatte. Ihn müssen wir in der Vorbereitung ein bisschen aufmuntern und dafür sorgen, dass er neues Selbstbewusstsein aufbaut. Dann wird er uns auch weiterhelfen.

 

Wie lautet das Ziel für die kommende Saison?

Wir wollen die Leistung natürlich bestätigen. Ich würde gerne auswärts noch mehr Punkte holen. Schließlich war die Heimbilanz in dieser Runde echt gut. Ziel muss sein, die Zuschauer wieder zu begeistern – das war diesmal sehr positiv. Die Mannschaft identifiziert sich mit dem Verein und mit dem Umfeld. Das ist wichtig und gehört auch mit dazu. Das ist der Weg, den wir gehen müssen.