Ein besonderes Spiel

War im Hinspiel kaum aufzuhalten: Sven Schreiber machte gegen Gelnhausen ein starkes Spiel.

Sven Schreiber ist kein Lautsprecher. Der Rückraumspieler der Drittliga-Handballer der SG Leutershausen antwortet zwar stets freundlich, wenn man ihn nach seiner Meinung fragt, ansonsten ist er abseits des Feldes aber eher ein stiller Zeitgenosse – vor dem Gastspiel der Roten Teufel am kommenden Samstagabend (19.30 Uhr) beim TV Gelnhausen ist es aber kein Geheimnis, dass sich viele Augen auf ihn konzentrieren werden. Schreiber kehrt erstmals an den Ort zurück, an dem er fünf Jahre erfolgreich Handball gespielt hat – für den Ex-Gelnhäuser wird es ein besonderes Spiel.
„Tatsächlich habe ich noch mit keinem meiner alten Kollegen über das Duell gesprochen“, sagte Schreiber Anfang der Trainingswoche: „Natürlich habe ich aber ab und zu noch Kontakt zu Leuten aus dem Verein. Ich freue mich auf jeden Fall und habe große Lust, zwei Punkte mit nach Hause zu nehmen.“ Schließlich hatten er und seine Kollegen am spielfreien Wochenende etwas Zeit, um zu regenerieren – mit einem Auswärtssieg könnte man nicht nur Schreiber eine große Freude machen, sondern auch den Anschluss an die Tabellenspitze halten.

Ob er auch an diesem Samstag im Auswärtsspiel wieder jubelnd abdrehen darf?

„Wir haben das freie Wochenende gut genutzt und uns alle erholt“, sagt Frank Schmitt. Der Trainer der Roten Teufel ist mit Schreibers Entwicklung in Leutershausen sehr zufrieden und erinnerte sich deshalb auch gerne an das Hinspiel im September, als man den TV Gelnhausen mit 31:27 in der Heinrich-Beck-Halle schlug – damals machte Schreiber ein starkes Spiel und erzielte sechs Feldtore. Schmitt: „Insgesamt hat sich Sven sehr positiv entwickelt, man muss aber auch sagen, dass er noch am Anfang seiner Laufbahn  ist und ihm deshalb auch manchmal die Erfahrung fehlt. Er hat aber schon häufig angedeutet, dass wir noch viel Spaß an ihm haben werden.“
Hochmotiviert half Schreiber damals mit, die alten Kollegen in die Schranken zu weisen. „Gegen Gelnhausen zu spielen, ist immer unangenehm“, sagt Coach Schmitt: „Sie kommen mit unglaublichem Tempo aus der eigenen Abwehr, spielen aber auch mit viel Risiko und machen so auch Fehler.“ Deshalb fordert der ehemalige Nationalspieler, hellwach und aufmerksam im Rückzugsverhalten zu sein: „Dann sehe ich gute Chancen.“

Acht Buden beim 31:27-Heimsieg im September: Hendrik Wagner war ebenfalls kaum zu stoppen.

Ausfallen wird wie schon vor zwei Wochen im Heimspiel gegen den TV Kirchzell Abwehrchef Manel Cirac (Finger) – ansonsten reisen die Roten Teufel mit dem gesamten Kader – ausgenommen der Langzeitverletzte Philipp Jaeger – zu den Hessen, die auf dem zwölften Platz der Drittliga-Tabelle stehen. Den fünfzehnten Pluspunkt der Saison konnte man am vergangenen Wochenende einfahren, als man 27:27-Unentschieden beim TV Kirchzell spielte.
Brisant: Im ersten Heimspiel des Kalenderjahres musste Gelnhausen Anfang Januar eine bittere 28:29-Heimpleite gegen die Bundesliga-Reserve der HSG Wetzlar hinnehmen. Man möchte den eigenen Fans nun also sicherlich den ersten Erfolg im eigenen Wohnzimmer schenken…
Samstag, 19.30 Uhr: TV Gelnhausen – SG Leutershausen.