Derby-Zeit in Schwetzingen

Bekam zuletzt gegen den HSC Bad Neustadt viel Spielzeit: Mittelmann Yannick Muth.

Die Faschingszeit hat sich auch auf die Roten Teufel ausgewirkt. Weil noch am Montag die Spielstätte der Drittliga-Handballer der SG Leutershausen, die von Tradition geprägte Heinrich-Beck-Halle, wegen einer Karnevalsveranstaltung blockiert war, wurde die Einheit kurzerhand nach Heddesheim verlegt. Gemeinsam mit den Badenliga-Löwen der SG teilte sich die Mannschaft von Frank Schmitt eine Halle, schoss den Ball mit dem Fuß durch die Luft und beendete das Training mit einem direkten Spielchen. „Danke nochmal an Heddesheim, dass sie es möglich gemacht haben“, sagte Coach Schmitt: „Jetzt liegt unser Fokus voll auf dem nächsten Spiel, das wir schließlich unbedingt gewinnen möchten.“

Seit Dienstag befinden sich die Roten Teufel, obwohl sie kein Karnevalsverein sind, wieder in Leutershausen und stimmen sich dort auf das vorletzte Derby der Saison ein. Wenn man am Freitagabend um 20.15 Uhr in der Schwetzinger Nordstadthalle gastiert, dann haben die Jungs von der Bergstraße aus der Vorsaison mit der HG Oftersheim/Schwetzingen noch eine kleine Rechnung offen. „Das war damals wirklich ein bescheidenes Spiel“, erinnert sich Schmitt. Beim vergangenen Gastauftritt der SG bei der HG war man zwar personell extrem angeschlagen, dennoch zeigte man keine gute Leistung und verlor am Ende die Begegnung. „Wir wissen, dass es richtig schwierig ist, in Schwetzingen zu gewinnen“, sagt Trainer Schmitt. Er spricht von einem ordentlichen Lauf, den die Mannschaft von Ex-Nationalspieler Holger Löhr, die ebenfalls mit großem Verletzungspech auskommen musste, aktuell habe: „Das kann sich wirklich sehen lassen.“

Zum Vergleich: Nachdem Schwetzingen die ersten drei Begegnungen des Kalenderjahres verloren hatte, konnte man sich nun etwas stabilisieren und zuletzt gegen den Northeimer HC gewinnen – und sogar überraschend bei der HSG Hanau zwei Punkte holen. Mit 22:20 Zählern hat man weder mit dem Kampf um die Spitzenplätze, noch mit der Angst vor dem Abstieg etwas zu tun. Man steht im gesicherten Mittelfeld.

Ganz anders die Roten Teufel: Durch die Niederlage der „Baggerseepiraten“ der HSG Rodgau Nieder-Roden im Spitzenspiel gegen den TV Großwallstadt steht man nun wieder auf dem zweiten Platz. „Wir sind seit drei Spielen ungeschlagen“, sagt Trainer Schmitt. Auf zwei Unentschieden gegen Leipzig und Bieberau folgte zuletzt ein umkämpfter Heimsieg gegen den HSC Bad Neustadt. Schmitt: „Jetzt wollen wir natürlich nachlegen.“

Wer dabei helfen kann, ist wie bereits in den vergangenen Wochen ziemlich offen. „Das spielfreie Wochenende hat schon einigen angeschlagenen Spielern wirklich gut getan“, so Schmitt. Sein Abwehrchef Manel Cirac und Spielgestalter Philipp Jaeger fallen weiterhin aus – zudem hat sich Kreisläufer Yannick Stippel den Zeigefinger gebrochen und ist somit ebenfalls keine Option. Dafür steht Lukas Wichmann, der kurzfristig von der SG Nußloch an die Bergstraße kam, vor seinem Debüt für die Roten Teufel – vielleicht kann er mit seiner Größe und Breite bereits im Derby eine echte sportliche Waffe sein.

Freitag, 20.15 Uhr: HG Oftersheim/Schwetzingen – SG Leutershausen.