Den Klassenprimus bezwingen

Hat großen Respekt vor den bisherigen Leistungen der HSG Bieberau-Modau: Frank Schmitt. Foto: Steffen Hoffmann

Die Heimfahrt aus Leipzig war lang. Um kurz vor halb zwei Uhr in der Nacht kam der Mannschaftsbus der SG Leutershausen in Hirschberg an, doch viel Zeit zum regenerieren bleibt nicht. Schon am Mittwochabend steht für die Handballer der Roten Teufel das nächste absolute Spitzenspiel der 3. Liga Mitte an. Die Vorfreude auf die Begegnung in der Heinrich-Beck-Halle ist riesig, wenn um 20 Uhr die HSG Bieberau-Modau in Leutershausen gastiert.

Dass es für die SGL nicht einfach wird, ist schnell an der aktuellen Tabellensituation abzulesen. Die HSG Bieberau-Modau thront als noch ungeschlagene Mannschaft – sechs Siege aus sechs Spielen – an der Tabellenspitze. Man gewann gegen den GSV Eintracht Baunatal, den HC Elbflorenz Dresden II, die SG Nußloch, den Northeimer HC, den HSC Bad Neustadt und die HSG Hanau. Eigentlich alles andere als ein leichtes Auftaktprogramm, das die Mannschaft von Trainer Thorsten Schmid zu Beginn der Runde absolvieren musste – doch die Bilanz ist weiterhin lupenrein. Beeindruckend.

„Das hat Groß-Bieberau sicher selbst nicht gedacht, dass sie zu diesem Zeitpunkt Tabellenführer sind. Das ist schon eine Überraschung“, sagt Frank Schmitt. Der Trainer der Roten Teufel hat großen Respekt vor dem kommenden Gegner: „Sie platzen aktuell wohl vor Selbstvertrauen, sie spielen einen ordentlichen Tempohandball und haben einen starken Rückraum. Dass sie noch ungeschlagen sind, ist verdient, weil sie ihre Sache wirklich gut machen.“

Als Highlight ist sicherlich zu verzeichnen, dass die Falken, wie sie sich selbst nennen, am vergangenen Freitag das Derby gegen Hanau vor knapp 1000 Zuschauern mit 27:25 für sich entscheiden konnten. Für die Roten Teufel wird es am Mittwochabend darauf ankommen, eine konzentrierte Leistung zu zeigen und diese beeindruckende Serie zu beenden.

„Wir sind natürlich alle heiß auf dieses Duell“, sagt Schmitt: „Wenn wir dieses Heimspiel gewinnen können, sind wir ganz oben mit dabei. Das muss unser Ziel sein.“ Schließlich will die SG Leutershausen selbst in der Heinrich-Beck-Halle ihre Heimserie fortführen. Auch wenn man bisher nur zweimal vor den eigenen Zuschauern auftreten durfte, konnte man beide Duelle gegen die HSG Wetzlar II und zuletzt gegen den TV Gelnhausen für sich entscheiden.

Noch im vergangenen Jahr sah man gegen die Hessen sehr gut aus: Das Heimspiel, in dem Rechtsaußen Dominic Seganfreddo mit sieben Toren überragte, konnte man mit 24:18 für sich entscheiden; und auch das Rückspiel in Groß-Bieberau endete beim 31:19-Erfolg mit einem deutlichen Auswärtssieg. Es war Anfang Februar, als sich Kapitän Niklas Ruß dort mit neun Toren als bester Werfer in die Torschützenliste eintragen konnte.

Ob auch diesmal wieder ein furioser Heimsieg gelingt? Es wäre definitiv ein starkes Zeichen an diese ausgeglichene Liga.

 

 

Stimmen vor dem Spiel

 

 

„Natürlich hat mich das sehr gefreut, dass ich mit meinem letzten Wurf die zwei Punkte sichern konnte. Vor allem zuhause ist Leipzig eine sehr gute Mannschaft – im Endeffekt ist es auch egal, wie wir gewonnen haben, Hauptsache wir haben die Punkte. Wir bereiten uns jetzt konzentriert vor und würden uns sehr über viele Zuschauer in der Halle freuen. Wir müssen uns definitiv nicht verstecken. Das wird ein tolles Handballspiel.“ – Lucas Gerdon

 

 

„Wir haben in Leipzig nicht gut gespielt und glücklich gewonnen. Am Ende zählt einfach, dass wir die zwei Punkte haben. Wir können uns nicht viele Gedanken machen, weil jetzt schon wieder das Topspiel ansteht. Diese Situation haben wir uns gewünscht, da freuen wir uns alle drauf. Bieberau hat bisher wirklich gute Ergebnisse geliefert, das wird ein ganz heißes Spiel – wir wollen ihnen die ersten Minuspunkte hinzufügen.“ – Niklas Ruß

 

 

 

 

„Wir wussten, dass es in Leipzig nicht einfach wird. Sie sind technisch und körperlich gut ausgebildet. Wir freuen uns tierisch auf das Spitzenspiel und hoffen, dass die Halle voll ist. Bieberau steht für mich überraschend ganz oben, aber sie machen ihre Sache wirklich gut. Wir hoffen aber natürlich, dass wir diese schwere Aufgabe lösen können.“ – Philipp Bernhardt

 

 

 

„Manchmal ist es doch die mannschaftliche Geschlossenheit, die den Erfolg bringt. Sie haben eine gute, ausgeglichene Truppe, in der jeder Verantwortung übernehmen kann. Dieses Spitzenspiel hat sich die Mannschaft erarbeitet. Wir wissen, was auf uns zukommt und brauchen aber dringend die Unterstützung der Zuschauer.“ – Mark Wetzel

 

 

Mittwoch, 20 Uhr: SG Leutershausen – HSG Bieberau-Modau.