Mit Vollgas nach vorne: Im Heimspiel wird es für Sven Schreiber und seine Kollegen auf das Tempospiel ankommen. 

Der vergangene September liegt zwar schon einige Monate zurück, die Erinnerungen sind aber noch präsent. Die Drittliga-Handballer der SG Leutershausen verbrachten viele Stunden auf der Autobahn in Richtung Osten, fanden nie so richtig in das schwere Auswärtsspiel bei der Bundesliga-Reserve des SC DHfK Leipzig – und gewannen dennoch mit 32:31. Weil man kurz vor dem Ende glücklich nochmal den Ball zugesprochen bekam und Rückraumspieler Lucas Gerdon das Spielgerät schnörkellos in die Maschen warf, durften sich die Roten Teufel mit zwei Punkten auf die Heimreise in den Süden machen. Man war mit einem blauen Auge davongekommen.

„Wir haben damals wirklich kein gutes Spiel gemacht und nur mit Glück gewonnen“, erinnert sich Frank Schmitt. Der Trainer der SG Leutershausen sprach von Schwierigkeiten, nach der langen Busreise sofort das maximale Leistungsvermögen abrufen zu können. Schmitt: „Leipzig spielt tendenziell auch zuhause stärker als auswärts. Ich habe größten Respekt vor dieser Mannschaft, schließlich haben die fast jedes Wochenende so eine weite Strecke zu fahren.“

Wenn man es genau nimmt, muss die talentierte Bundesliga-Reserve am Samstag wieder 461 Kilometer nach Hirschberg abspulen. „Sie werden immer sehr gut eingestellt, sind immer hochmotiviert – das wird sicher kein Selbstläufer“, sagt Schmitt. Der Übungsleiter spielte seinen Schützlingen unter der Woche nochmal einige Videosequenzen vom vergangenen Wochenende, als man in Gelnhausen verlor, vor: „Das war schon ziemlich ernüchternd. Das hatten wir uns alle ganz anders vorgestellt.“

Der Trainer kann froh sein, dass sein Team nun wieder in der Heinrich-Beck-Halle antreten darf. Schließlich verlor man dort bisher erst einmal und hatte nie Probleme, vor den eigenen Zuschauern die richtige Einstellung an den Tag zu legen: „Zuhause haben wir aktuell irgendwie noch ein höheres Niveau als auswärts“, sagt Schmitt: „Das ist mir noch ein bisschen zu schwankend, wir müssen schauen, dass wir zu unserer Leistungsstärke kommen – wir müssen die Balance finden.“

Schüler und Studenten können an diesem Samstag nur gewinnen. Für sie ist – unter Vorlage eines gültigen Ausweises – der Eintritt frei. Ob sie  auch den zweiten Heimsieg im zweiten Heimspiel des Kalenderjahres 2020 bejubeln dürfen?

Samstag, 19 Uhr: SG Leutershausen – SC DHfK Leipzig II.