„Aktuelle Stand ist traumhaft“

Mark Wetzel (Sportlicher Leiter) spricht im Interview über die bisherige Saison und die Zukunftspläne der SGL

 

Mark Wetzel, vor der Saison gab es einen Umbruch. Bezüglich Saisonzielen gab man sich defensiv, wollte in der oberen Tabellenhälfte mitspielen. Nun steht man auf dem dritten Platz – überrascht?

Überrascht nicht. Man hat sich das zwar alles erhofft, konnte aber vor der Runde nicht davon ausgehen, weil die Vorbereitung nicht optimal gelaufen ist. Es war nicht klar, wie schnell die Mannschaft das Konzept von Frank Schmitt umsetzen kann, es gab viele Neuzugänge, bei denen man nicht wusste, wie schnell sie sich integrieren können. Das hat aber alles hervorragend funktioniert, deshalb freut uns uns auch, dass wir aktuell so gut dastehen. Aber es ist überraschend, wie schnell diese Entwicklung ablief.

 

Woran liegt es, dass es bisher so gut läuft?

Die Stimmung ist von Anfang an einfach gut, es macht allen Spaß hier mitzuwirken, man versteht sich untereinander – das ist ganz wichtig und manchmal mehr wert als viele Individualisten und Einzelspieler. Und  Philipp Jaeger liegt einfach das neue Spielsystem, er taut jetzt richtig auf. Philipp ist der Chef auf dem Feld und hat das Spiel absolut im Griff – er macht einen hervorragenden Job.

 

Wie zufrieden sind Sie mit der Spielphilosophie des neuen Trainers?

Mehr als zufrieden. Frank ist ein ganz feiner Kerl, ein Trainerproblem hatten wir in Leutershausen ja noch nie. Klar ist aber auch, dass Frank zuvor noch nie in der Dritten Liga trainiert hatte, aber seine Fachkenntnisse sind unbestritten, dafür hat er zu lange hochklassig gespielt. Er ist sehr umgänglich und für ihn ist es wichtig, dass trotz aller Professionalität die Mannschaft immer Spaß hat und gut miteinander umgeht.

 

Nun gab es auch einige neue Spieler.

Ja, gerade Dominic Seganfreddo ist für mich ein Phänomen. Er hatte in den ersten Spielen eine Wurfquote von über 90 Prozent. Über Hendrik Wagner haben wir schon oft gesprochen, wir kennen alle sein Potential. Man sieht aber jetzt auch Licht und Schatten bei ihm, er muss in seinem Wurf noch ein bisschen variabler werden – aber wir werden viel Spaß an ihm haben. Nicht zu unterschätzen ist auch Philipp Bernhardt. Es hat ein bisschen gedauert, bis er sich an die Schnelligkeit gewöhnt hatte – aber er ist ein sehr wichtiger Spieler für uns. Gianluca Pauli ist nicht nur für die Stimmung unglaublich wichtig, sondern auch auf dem Feld setzt er genau das um, was wir von ihm erwarten.

 

Junge Spieler wie Yannick Stippel oder Jörn-Thore Döding bekommen viele Spielanteile. Mit ihnen hat man bis 2021 verlängert. Ist das die Zukunft der SGL?

Yannick Stippel hat jetzt den Schalter umgelegt und verstanden, dass er Gas geben muss. Man sieht auch an den Spielanteilen, die er jetzt bekommt, was er eigentlich leisten kann. Er macht Fortschritte, muss aber weiter hart an sich arbeiten – langfristig sehe ich ihn als unseren ersten Kreisläufer. Bei Jörn-Thore Döding ist es ähnlich: Als Alex Hübe verletzt gefehlt hat, war er zur Stelle. Wir wissen, welches Potential er hat, aber auch er braucht noch Zeit. Konstantin Gasser hat es hinter Dominic Seganfreddo noch schwer, aber er nutzt die Chancen, die er bekommt – das macht er bisher perfekt. Konstantin Herbert war oft angeschlagen, er muss schauen, dass er wieder fit wird. Dann wird auch er seine Spielanteile bekommen.

 

Die Kaderplanung ist ja bereits früh sehr fortgeschritten. Gibt es noch etwas neues zu vermelden?

Ja, leider wird uns Felix Jaeger nach Ablauf dieser Runde verlassen und voraussichtlich zurück in die Heimat wechseln. Er möchte sich mehr auf sein Studium konzentrieren. Das ist für uns natürlich schade, weil Felix ein extrem wichtiger Spieler ist – aber wir akzeptieren seine Entscheidung und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute.

 

Nun hat man auch ein neues Gastronomie-Konzept gemeinsam mit GVO-Catering. Wie wird es angenommen?

Super, die GVO hat den gesamten Ablauf professionalisiert und auf eine neue Ebene gehoben. Wir sind sehr froh, dass wir diesen Partner gefunden haben, denn es gab von den Zuschauern viel positives Feedback. Neben dem sportlichen Faktor soll auch die Atmosphäre dazu beitragen, dass die Leute gerne zu unseren Heimspielen kommen. Das klappt.

 

Kann man mittlerweile ein Saisonziel definieren?

Der aktuelle Stand ist natürlich traumhaft. Es wäre schön, wenn das auch am Ende der Runde so wäre. Jetzt kommt erstmal das Heimspiel gegen Erlangen, das wir mit aller Macht gewinnen wollen. Dann fahren wir nach Eisenach und haben absolut nichts zu verlieren.